Die Mallorquiner nennen sie Sa Roqueta (Kleiner Felsen), die Römer nannten sie Balearis Major. Mallorca ist nicht nur die größte, sondern auch die vielfältigste und spektakulärste der vier Hauptinseln der Balearen (Illes Balears auf Mallorquinisch, Islas Baleares auf Spanisch).
Seit Mitte der 1950er-Jahre haben der Tourismus und der damit verbundene Bauboom das Inselleben auf den Kopf gestellt. Innerhalb nur eines halben Jahrhunderts wurde aus einer ländlichen Provinz eine der reichsten Regionen Spaniens. Küstenstreifen, die bis dahin wertlos schienen, verwandelten sich plötzlich in wahre Goldminen. Heute sind es die Ackerflächen, die als nutzlos gelten.
Während der sogenannten balearizacion wurden ganze Küstenabschnitte für immer durch gedankenlose Bauunternehmungen verschandelt: Allzu oft ignorieren Bauherren und Behörden bis heute lustig jede Bauordnung. Schmiergelder gehören zum Alltag der städtischen und regionalen Politik, aber keiner tut was gegen die Korruption. Der Andratx-Skandal ist die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Viele Mallorquiner (die gern zugeben, konservativ zu sein) fürchten, dass eine Regulierung der Bautätigkeit den touristischen Geldsegen schmälern könnte. Außerdem haben die geschäftstüchtigen Inselbewohner eine weltweit führende Stellung bei den großen Hotelketten errungen. 2007 fand eine internationale Konferenz der karibischen Hotellerie statt… in Palma.
Die Scharen von Festlandsspaniern und anderen Europäern, die überall auf der Insel Immobilien kaufen, haben die Preise für viele Einheimische in unerreichbare Höhen getrieben und eine Debatte über die Identität der Insel entfacht. Immer mehr Leute haben Angst, dass die lokale Kultur und Sprache komplett untergehen.
Die meisten Mallorca-Urlauber bekommen von diesen Problemen nichts mit. Und vielen, die in den Enklaven der Pauschalreiseveranstalter sitzen, entgeht auch die abwechslungsreiche und hinreißende Schönheit der Insel.
Mallorca bietet ein Kaleidoskop an natürlicher und menschengemachter Pracht: in Palma – mit einer der größten gotischen Kathedralen der Welt und einem faszinierenden mittelalterlichen Zentrum – genauso wie in allen vier Ecken der Part Forana (also der übrigen Insel). Ein Highlight ist etwa die massive Bergkette Serra de Tramuntana an der Nordwestküste. Auf den schwindelerregenden Klippen reiht sich ein kleines Dorf ans nächste – jedes mit seinem eigenen, winzigen Kiesstrand. Seit Jahrhunderten sind sie Anziehungspunkte für abenteuerlustige Individualisten. Die Gegend um Söller, wo die Berge vom Meer zurückweichen, ist ein goldenes Tal voll duftender Zitronen- und Orangenbäume. Im Inland liegen ocker- und cremefarbene Städte wie Würfel auf einem Spieltisch verstreut. Die rötlichen Ebenen sind übersät mit Burgen, antiken Stätten und Einsiedeleien hoch in den Bergen.
Der Tourismus hat sich für viele Bauern als lukrativer erwiesen als ihr bisheriger Broterwerb und so liegt ein Großteil der Agrarflächen brach. Aber vielleicht wird jetzt der Tourismus ironischerweise die Landwirtschaft retten: Immer öfter bieten Bauernhöfe „Ferien auf dem Lande” an, um damit ihren Betrieb zu finanzieren. Umweltschützer setzen sich unablässig dafür ein, dass umgedacht wird und nicht noch mehr Gebiete für den Tourismus erschlossen werden. Im Lauf der Jahre konnten sie durchaus Erfolge verbuchen. So wurden u. a. mehrere Naturparks eingerichtet. Wie immer denken die Mallorquiner pragmatisch: Umweltschutz bedeutet für sie z. T. auch, die Gans nicht zu töten, die goldene Eier legt. Eine günstige Mallorca Reise mit der Familie einen Finca Mallorca Urlaub preiswert buchen.
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Die Urlaubs Insel im Mittelmeer ist das Reiseziel Mallorca
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